Aus Wahl-Deutschen werden deutsche Staatsbürger

Sie kommen aus verschiedenen Ländern und leben seit vielen Jahren in Deutschland und im Kreis Pinneberg. Sie haben sich entschieden, deutsche Staatsbürger zu werden und das Grundgesetz anzuerkennen. Mit der Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit erwerben die Ausländer eine Vielzahl von Rechten und Pflichten. Die Einbürgerung ist für sie ein bedeutendes Ereignis, das ab heute im Kreis Pinneberg in einer feierlichen Zeremonie stattfindet.

Bisher erhielten die ausländischen Staatsbürger ihre Einbürgerungsurkunden in der Einbürgerungsbehörde von ihren zuständigen Sachbearbeitern. Dies möchten der Bundestagsabgeordnete Dr. Ole Schröder und Landrat Dr. Wolfgang Grimme ändern. Im Februar 2005 hat Dr. Schröder seine Idee für eine feierliche Zeremonie an Dr. Grimme herangetragen. Mit der heutigen Veranstaltung erhalten insgesamt 35 Menschen erstmals im feierlichen Rahmen die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie kommen aus insgesamt 16 Ländern: Türkei, Liberia, Irak, Polen, Peru, Estland, Venezuela, Togo, Russische Föderation, Kenia, Tunesien, Iran, Thailand, Serbien-Montenegro, Philippinen und Spanien. Sie gehören ab heute zu 346 Männer und Frauen im Kreis, die sich in diesem Jahr bewusst für Deutschland als neue Heimat entschieden haben.

Dr. Wolfgang Grimme überreicht die Einbürgerungsurkunden und das Grundgesetz. Er begrüßt die Männer und Frauen herzlich als deutsche Staatsbürger im Kreis Pinneberg. Die Einbürgerung ist für ihn kein formaler Akt, der im Behördenalltag untergehen darf. "Wir wollen diesen für Sie wichtigen Tag feierlich gestalten" betont Dr. Grimme in seiner Begrüßungsrede. Er fordert die neuen Bundesbürger auf, das Grundgesetz als Basis der demokratischen Gesellschaft anzuerkennen und von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. "Zur Gestaltung unserer Zukunft brauchen wir Sie, Ihr Engagement und Ihre politische Beteiligung", so Dr. Grimme in seiner Rede. Daneben betont er die Sprache als "Schlüssel zur Kultur". Ausreichende Deutschkenntnisse sind wichtig für die Integration in die Gemeinschaft.

In seiner Festrede heißt auch Dr. Ole Schröder die neuen Staatsbürger herzlich willkommen und gratuliert ihnen zu dem Schritt, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Er macht deutlich, dass die Einbürgerung für den Kreis Pinneberg etwas ganz Besonderes ist. Dr. Schröder stellt in seiner Rede heraus, dass Einbürgerung "nicht Ergebnis eines theoretischen Diskurses über Staatsbürgerschaft, sondern Folge von praktischen Lebenssituationen, sozialer und kultureller Integration sowie Identifikation mit dem Lebensumfeld" ist. Ferner führt er aus, dass die ausländischen Mitbürger ihre Herkunft nicht verlieren, aber eine neue Heimat gewinnen. Auch er fordert die neuen Staatsbürger dazu auf, aktiv in den Städten und Gemeinden mitzuarbeiten und sich einzubringen.

Die heutige Veranstaltung bleibt keine Ausnahme. Zukünftig bekommen die ausländischen Staatsbürger ihre Einbürgerungsurkunden in einer feierlichen Zeremonie überreicht, die etwa alle zwei Monate beim Kreis stattfindet. Bei jeder Zeremonie wird ein Mitglied des Bundestages oder ein Mitglied des Landtages die Festrede halten.

Seit dem Jahr 2000 kann ein Ausländer, der mindestens acht Jahre in Deutschland wohnt, einen gesicherten Lebensunterhalt hat und nicht vorbestraft ist, die Anspruchseinbürgerung beantragen. Für Ehegatten deutscher Staatsbürger gilt eine verkürzte Frist von drei Jahren. Kinder erhalten automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn ein Elternteil Deutscher ist.

 
Pressemitteilung vom 29.11.2005