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Blackout-Vorsorge: Notfall-Infopunkte für den Kreis Pinneberg


Vielleicht fällt es auf, wenn morgens die Kaffeemaschine nicht läuft, vielleicht ist es abends und plötzlich geht das Licht nicht mehr. Ein kurzer Stromausfall kostet Nerven, lässt sich aber aushalten. Schwieriger wird es, wenn der Stromausfall eine größere Region betrifft und länger andauert, für ein paar Tage, eventuell für zwei oder drei Wochen. Ein solcher Blackout ist kein wahrscheinliches, aber ein mögliches Szenario – auch im Kreis Pinneberg.

Gemeinsam arbeiten Kreis und Kommunen zurzeit daran, genau für ein solches Szenario ein Netz von Notfall-Infopunkten aufzubauen. Ein Notfall-Infopunkt ist ein Gebäude, das im Ernstfall als Anlaufstelle für die Menschen dient. Am Notfall-Infopunkt bekommen die Bürger*innen Informationen und können Notrufe absetzen – als Ersatz für die dann ausfallenden Nummern 112 und 110. Außerdem können sie sich über schwarze Bretter austauschen. Ein Teil der Notfall-Infopunkte wird notstromversorgt sein, sodass dort beispielsweise Akkus für Beatmungsgeräte geladen werden können. An einigen Notfall-Infopunkten soll es darüber hinaus auch Erste Hilfe oder eine einfache ärztliche Versorgungsangebote geben.

Das Netz der Notfall-Infopunkte im Kreis Pinneberg ist aktuell im Aufbau. Kleinere Gemeinden haben zumeist einen Notfall-Infopunkt, die Städte und größeren Gemeinden gleich mehrere. Die Notfall-Infopunkte sind zentrale und gut erreichbare Gebäude wie Gemeindezentren, Rathäuser, Schulen oder Sporthallen, die zum Notfall-Infopunkt umfunktioniert würden, wenn es sein muss. Gekennzeichnet sind die Gebäude mit einem orangefarbenen Schild.


20230623 Notfall-Infopunkte_Pinneberg

„In einer Katastrophenlage wollen Menschen wissen, was los ist“, sagt Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg, die gemeinsam mit dem Ersten Stadtrat Stefan Bohlen jetzt beispielhaft für die Kommunen im Kreis den Notfall-Infopunkt im Pinneberger Rathaus vorstellte. „Einige Menschen werden sehr schnell auf Hilfe angewiesen sein. Im Notfall werden wir unterstützen, so gut es möglich ist. Dafür richten wir die Notfall-Infopunkte sein. Klar muss aber auch sein, dass Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe den Hauptteil ausmachen werden.“

Um für den Blackout-Fall gerüstet zu sein, ist die ganze Bevölkerung gefragt. Denn der beste Schutz ist Selbstschutz. Das heißt: einen Vorrat an Wasser und Lebensmitteln für rund zehn Tage anzulegen, Taschenlampe und Batterien, Kerzen und Streichhölzer parat zu haben, auch eine Versorgung von Haustieren mitzudenken. Die Notfall-Infopunkte sind weder Aufenthaltsorte für eine längere Dauer noch bieten sie eine Versorgung mit Lebensmitteln.


„Vorsorge ist unsere einzige Chance“, sagt Robert Schwerin, Fachbereichsleiter für Bevölkerungsschutz, Zuwanderung und Gesundheit beim Kreis Pinneberg. „Der Blackout kündigt sich nicht an. Wer sich auf das Gedankenspiel eines flächendeckenden Stromausfalls einlässt, wird sehr schnell merken, wie abhängig wir als Gesellschaft und unsere Infrastruktur vom Strom sind. In Extremsituationen wachsen Menschen aber auch immer wieder über sich hinaus. Gegenseitige Unterstützung wird neben einer guten Vorsorge das Wichtigste sein.“

Der Kreis Pinneberg hat eine eigene Website zum Thema Selbstvorsorge eingerichtet. Unter www.sei-bereit.kreis-pinneberg.de erfahren Bürger*innen, wie sie am besten vorsorgen können und was im Notfall zu tun ist.


Notfall-Infopunkt SCHILD

Die Notfall-Infopunkte sind vor allem für den Blackout-Fall geplant, werden aber auch in jedem anderen Szenario eingesetzt, wenn dies erforderlich ist. Betrieben werden die Notfall-Infopunkte von den Kommunen, etwa von Mitarbeitenden aus der Verwaltung, unterstützt von Ehrenamtlichen und Hilfsorganisationen vor Ort wie Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) oder Deutschem Roten Kreuz (DRK). Wie genau die Notfall-Infrastruktur aufgebaut wird, ist Sache der Kommunen. Manche planen zusätzlich zu den Notfall-Infopunkten gemeinsam mit Kirchen oder Vereinen weitere Formate wie etwa Wärmestuben.

Eine Übersichtskarte der geplanten Notfall-Infopunkte im Kreis Pinneberg ist zu finden unter:
https://sei-bereit.kreis-pinneberg.de/Verhalten/Notfall_Infopunkte.html


 
Medieninformation vom 23.06.2023


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