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Der Kreis Pinneberg liegt in Schleswig-Holstein auf dem letzten Platz. Nur knapp die Hälfte der 15jährigen Mädchen haben den vollständigen Impfschutz gegen Humane Papillomviren, HPV. In keiner anderen Region im nördlichsten Bundesland ist die Quote so gering wie im Kreis Pinneberg.
Humane Papillomviren kommen in unterschiedlichen Varianten vor. Manche von ihnen führen im Intimbereich zu Genitalwarzen, auch: Feigwarzen. Andere, so genannte Hochrisikotypen, rufen bösartige Tumorerkrankungen hervor wie Gebärmutterhals- und Peniskrebs.
Übertragen werden HPV-Viren bei sexuellen Aktivitäten. Dabei muss es nicht zum Geschlechtsverkehr kommen. Auch bei gegenseitigen Erkundungen des Körpers und abwechselnden Berührungen im Intimbereich können die Viren übertragen werden. Da eine Infektion mit HPV nicht unmittelbar zu Beschwerden führt, kann diese unbemerkt weitergegeben werden.
Dr. Boris Friege, Leiter des Gesundheitsamts im Kreis Pinneberg, ruft zur einer frühzeitigen Impfung auf: „Es muss noch bekannter werden, dass die HPV-Impfung vor späteren Krebserkrankungen schützt. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Erreger schon bei ersten, einfachen sexuellen Kontakten leicht übertragen werden. Am besten ist daher die frühzeitige Schutzimpfung“
Bereits im Grundschulalter, konkret ab dem neunten Lebensjahr wird gegen HPV geimpft. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Schutzimpfung gegen HPV bereits seit 2007 für Mädchen und seit 2018 für alle Kinder von 9-14 Jahren. Wenn früh geimpft wird, ist die Impfwirkung besser. „Für die Kinder ist eine frühzeitige Impfung auch deswegen vorteilhaft, weil dann nur zwei Impfungen nötig sind.“, so Friege. „Wird erst nach dem 15. Lebensjahr begonnen, dann muss dreimal gepiekst werden, um den vollständigen Schutz zu bekommen.“
Die Senkung des Gebärmutterhalskrebsrisikos durch die HPV-Impfung ist wissenschaftlich erwiesen, und allein dieser häufige Tumor wird bei guter Inanspruchnahme der Impfung weltweit drastisch seltener werden. WHO und EU-Kommission haben daher das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Impfquote von mindestens 90 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen zu erreichen und die bei den 15-jährigen Jungen deutlich zu steigern.
Deutschland liegt bei der HPV-Impfquote im europäischen Vergleich im unteren Drittel. 2021 waren in Deutschland nur 54 Prozent aller 15-jährigen Mädchen vollständig gegen HPV geimpft. In Portugal beispielsweise lag die Quote bereits 2019 bei 95 Prozent. Davon ist der Kreis Pinneberg weit entfernt. 2021 waren 48,7 Prozent der 15jährigen Mädchen im Kreis vollständig geimpft. In keiner anderen Region Schleswig-Holsteins gab es eine Impfquote von unter 50 Prozent. Bei den 15-jährigen Jungen lag die Quote nur bei 23,2 Prozent.
Mädchen und Jungen können sich in Arztpraxen impfen lassen – meistens ist das die Kinder-, Haus- oder schon die Frauenarztpraxis. Auch das Gesundheitsamt des Kreises Pinneberg bietet für seine Bürger*innen zweimal monatlich eine eigene Impfsprechstunde in Elmshorn und Pinneberg an. Hier werden Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Masern, Mumps und Röteln, Pneumokokken und Gürtelrose verabreicht, sowie einige Reiseimpfungen.
Seit neuestem bietet das im Gesundheitsamt auch die Schutzimpfung gegen HPV an, um für eine baldige Erhöhung der Impfquote bei Pinneberger Jugendlichen beizutragen und somit auch für eine künftige Senkung der Krebsrate der durch HPV verursachten Tumorerkrankungen.
Die Impfungen sind kostenlos. Bitte die Krankenversicherungskarte mitbringen.
Weitere Informationen zum Impfangebot des Kreises Pinneberg gibt es auf der Website des Kreises: https://www.kreis-pinneberg.de/Verwaltung/Fachbereich+Bevölkerungsschutz_+Zuwanderung+und+Gesundheit/Fachdienst+Gesundheit/Team+Amtsärztlicher+Dienst/Impfungen.html
Weitere Informationen zu HPV-Impfquote nach Region, Robert-Koch-Institut:
https://public.data.rki.de/t/public/views/VacMap/HPV_Zoom_RegionaleDarstellung_impfspez_Dashboard?%3Aembed=y&%3AisGuestRedirectFromVizportal=y
Viele weitere Informationen zur HPV-Impfung bieten das Gesundheitsministerium in Kiel, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf www.impfen-info.de und das Robert-Koch-Institut.
Medieninformation vom 28.08.2024
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