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Politik Kreispräsident Berichte 2009 Wanderausstellung „Die Mauer ist weg! Schon seit 20 Jahren“
Erst nach Umrundung von Panzersperren und mit abgestempeltem Passierschein konnten sich die Besucher den Ausstellungsräumen nähern. Die spontane Uniformspende eines ehemaligen DDR-Bürgers für den "Grenzbeamten" ließ Erinnerungen an den Transitverkehr aufleben.
Vor mehr als 60 Gästen eröffnete Kreispräsident Burkhard E. Tiemann als Schirmherr am 16.11.2009 die Wanderausstellung "Die Mauer ist weg" in der Drostei in Pinneberg. Ziel ist die Aufklärung über die DDR-Diktatur und die Unterdrückung von 18 Millionen Ostdeutschen. In seiner Eröffnungsansprache ließ der Kreispräsident auch persönliche Erfahrungen mit der Staatssicherheit einfließen.
Er machte deutlich, dass die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei, auf Unrecht gegründet, ohne legale Opposition, ohne freie Wahlen, ohne unabhängige Justiz, ohne Meinungsfreiheit. Der Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze sei "pure Menschenverachtung" eines Regimes, das auf Verängstigung und Einschüchterung gesetzt habe. 20 Jahre nach dem Mauerfall sei die Aufklärung über die DDR-Diktatur und die Verbrechen der SED wichtiger denn je.
Dabei sei es erschütternd, dass knapp zwei Jahrzehnte nach der friedlichen Revolution der Ostdeutschen Ewiggestrige versuchten, die DDR zu verharmlosen und teilweise auch zu verklären. Sie leugneten das Unrecht, das die Ostdeutschen 40 Jahre lang durch die SED und die Stasi erfahren mussten. Solcher Geschichtsfälschung entschlossen entgegen zu treten, sei heute eine wichtige Aufgabe. Als Konsequenz aus solchen Verklärungsversuchen und dem fast nicht vorhandenen Wissen der jungen Generation über die DDR-Geschichte werde eine intensive politische Auseinandersetzung mit der kommunistischen Ideologie gebraucht.
"Die Erinnerung an die friedliche Revolution der Ostdeutschen, aber auch an die Gründungsphase der DDR vor 60 Jahren, die Unterdrückung von 18 Millionen Ost-Deutschen und die Erinnerung an den brutal niedergeschlagenen Volksaufstand am 17. Juni 1953, als der Kommunismus die Sehnsucht nach Freiheit mit Panzergewalt beantwortete und der unvergessen bleiben muss als ein mutiges Signal für Freiheit, Demokratie und die Überwindung der deutschen Teilung, all das sollte an Schulen, gleichsam mit den Grundwerten einer wehrhaften Demokratie vermittelt werden", so Kreispräsident Tiemann.
Als Zeitzeugen berichteten Pastor Matthias Neumann, der als Musiker und Theologe 1976 aus der DDR ausgewiesen wurde und Hans-Eberhard Zahn, der für seine politischen Aktivitäten sieben Jahre in verschiedenen Zuchthäusern in der DDR verbringen musste.
Die Wanderausstellung, die gemeinsam vom Kreisjugendring Pinneberg, der Sportjugend des Kreissportverbandes und der Kreis-Jugendpflege organisiert wurde, kann von Schulen und Vereinen gebucht werden. Die Ausleihe erfolgt über das Kreismedienzentrum in der Stadtbücherei Tornesch während der Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 12.30 Uhr sowie von 15 bis 18.30 Uhr; Mittwochnachmittag geschlossen. Interessenten können sich bei Martina Harbeck unter der Rufnummer 04122 / 9 64 60 melden.
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