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Am 11. Januar 2016 feierte der Kreistag in Pinneberg Geburtstag. Genau 70 Jahre vorher waren 56 Männer und 2 Frauen, die von der britischen Militärregierung eingesetzt worden waren, erstmals nach dem 2. Weltkrieg wieder zu einer Kreistagssitzung zusammen getreten. Erst 10 Monate später - am 13.10.1946 - wurden die Abgeordneten des 2. Pinneberger Kreistages von den Einwohnerinnen und Einwohnern selbst gewählt.
Nach dem Ende des Krieges mit seinen schrecklichen Folgen sei es darauf angekommen, einen neuen Anfang zu schaffen. Dieser Herausforderung hätten sich die Landkreise gestellt, und auch im Kreis Pinneberg sei sie erfolgreich angenommen worden, sagte Kreispräsident Burkhard E. Tiemann in seiner Ansprache. Der heutige Kreistag könne die Frauen und Männer der ersten Stunde, die kompromisslos nach vorn geblickt und ohne Lamentieren die Chance ergriffen hätten, die eigene Zukunft zu gestalten, getrost als Vorbilder ansehen.
Als dienstältestes Mitglied des Kreistages würdigte Hans-Helmut Birke in einem Grußwort den Mut der ersten Abgeordneten und die Entschlossenheit, mit der sie den Wiederaufbau des Kreises angegangen seien. Genau wie Tiemann erinnerte Birke an den ersten damals noch ehrenamtlichen und frei gewählten Landrat Walter Damm, dessen größte Herausforderung die Integration der Heimatvertriebenen gewesen sei.
Die Festrede wurde von Landrat Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistages, gehalten. Er machte deutlich, dass sich die Kommunalverfassung und auch die Aufgaben der Kreise sich im Laufe der Jahre immer wieder stark gewandelt hätten. Entgegen manchen Unkenrufen nehme die Bedeutung der Kreise nicht ab, sondern zu, so Sager. Immer mehr Aufgaben hätten sie zu bewältigen, und man könne mit Fug und Recht behaupten, dass die Kreise heutzutage qualifizierte Dienstleister für die Einwohner seien. Sager forderte Bund und Land auf, die Verhandlungen über die Neuordnung der Bund-Länder-Finanzbeziehungen zügig abzuschließen. Dabei müsse es auch zu einer Stärkung der kommunalen Finanzen kommen.
Zum Schluss bedankte sich die Stellvertretende Kreispräsidentin Sabine Schaefer-Maniezki bei allen ehrenamtlichen Kommunalpolitikerinnen und -politikern im Namen des Präsidiums für deren Tätigkeit, bei der diese sich weder zeitlich noch inhaltlich über mangelnde Herausforderungen beklagen müssten.
Zu Beginn des Festaktes wurden Irene Lühdorff, Uwe Staack und Klaus-Jürgen Bahrke mit der Eintragung in das Bürgerbuch des Kreises Pinneberg sowie Claus Böttcher für seine langjährigen Verdienste als THW-Ortsbeauftragter in Pinneberg geehrt.
Fotos: © Mathiesen/ Pinneberger Tageblatt
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