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Klaus G. Bremer - als Vorsitzender der Kulturpreisjury hat zusammen mit Gerhard Folkerts und Roger Tetzlaff - als Sprecher der Kulturpreisjury - die diesjährigen Kulturpreisträgerinnen im Rahmen eines Pressegespräches der Öffentlichkeit vorgestellt.
Auch in diesem Jahr ist es wieder gelungen, neben dem Anerkennungspreis einen Förderpreis für den künstlerischen Nachwuchs zu verleihen.
Die feierliche Kulturpreisverleihung fand am 6.11.2011 in der Landdrostei Pinneberg statt.
Zwei Frauen mit Kindern im Supermarkt. Eine Gruppe von Leuten auf nächtlichem Boulevard. Eine singuläre Frau im neonfunkelnden Talmiglanz eines Spielsalons und vor spaciger Weltraumtapete in dämmriger Bar...
In ihren Fotoarbeiten hält Pitt Sauerwein Momente aus der eigenen Alltagswirklichkeit fest, porträtiert sich selbst ebenso wie Verwandte und Freunde in privater und öffentlicher Sphäre. Und doch sind diese scheinbar direkt aus dem Leben gegriffenen, zufällig erfassten Augenblicke Ergebnisse genauer Versuchsanordnungen, in denen das Dokumentarische und die Inszenierung ineinander übergehen.
Das reale Setting von Interieurs und Außenräumen, in denen sich die Künstlerin bewegt, ist die Bühne, wo sie das Beiläufige in atmosphärisch-feinstofflicher Gestalt zur Anschauung bringt.
Ihre Sujets sind die leisen Situationen und Interaktionen, in denen Menschen anwesend sind, ohne sich dessen bewusst zu sein - die Randereignisse, die gewöhnlich nicht registriert werden und entsprechend keinen Eingang finden ins persönliche, innervisuelle Archiv.
Im performativen (Re-)Kreieren dieser Zwischen- und Neben-Momente fokussiert Pitt Sauerwein das Flüchtige, das sich sonst der Wahrnehmung entzieht: die Intervalle im täglichen Geschehen, die kontemplativen, selbstversunkenen Schwebezustände, eine Art Traumzeit im Daseinsfluss.
Mit ihrem Projekt der (Selbst-)Beobachtung in wechselnden Konstellationen und Umfeldern, das die Künstlerin als „Touristin in der eigenen Realität“ vorantreibt, hält sie den Strom der Zeit immer wieder inne, um das Nebensächliche, Übersehene in der nachgespielten Pose wie in einem Stillleben zu fixieren.
Die „Authentizität“ der Dokumentar-Ästhetik prallt dabei auf die artifizielle Hyperrealität des inszenierten Augenblicks und wird zusätzlich dadurch ausgehebelt, dass der von Pitt Sauerwein bediente Selbstauslöser häufig im Foto zu sehen ist und Details, etwa ein Tapetenmuster, das vorgefundene Arrangement von Waren im Regal, in der Komposition eine kulissenhafte Dynamik entfalten. Ihr Versuch, die eigene Existenz gerade im Moment des Nicht-Bewusst-Erlebens - beim Einkaufen, in Gedanken, im wortlosen Miteinander, im Alleinsein - intensiv erfahrbar zu machen, mündet in Bildern, in denen die Gegensätze zwischen authentisch und stilisiert, Reflexion und Fiktion, individuellem und kollektivem Horizont aufgehoben sind.
Belinda Grace Gardner
Einstimmig hat die Jury des Kulturpreises in ihrer Sitzung am 19. Mai dieses Jahres beschlossen, die Jazz-Gitarristin Sandra Hempel mit dem Anerkennungspreis des Kulturpreises 2011 auszuzeichnen.
Sandra Hempel wurde in Pinneberg geboren und machte am Johannes-Brahms-Gymnasium ihr Abitur.
Sie studierte von 1992 bis 1994 Jazzgitarre am Hilversumer Konservatorium und danach bis 1999 an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 1999 wurde sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes und nahm einen Studienaufenthalt am Amsterdamer Conservatorium wahr. Von 2001 bis 2003 studierte sie als Stipendiatin des DAAD in New York und an der Aaron Copland School of Music, wo sie ihren Abschluss Master of Arts mit der Note sehr gut machte.
Tourneen führten Sandra Hempel dann mit dem Landesjugendorcher Schleswig-Holstein und mit dem Bundesjazzorchester unter Peter Herboolzheimer von 1991 bis 1997 durch das In- und Ausland.
Gastsolistin der NDR-Bigband ist sie erstmals 1997. Hiervon existiert - wie von zahlreichen Konzerten zuvor - ein Radio- und CD-Mitschnitt. Konzerte in Holland (North Sea Festival Den Haag), England, Österreich, in der Türkei folgen.
2004 folgt eine Tournee durch Großbritannien mit dem Will Vinson Quintett. 2007 und 2009 tritt sie auf den Hamburger Jazztagen in der Fabrik auf. 2010 folgen zusammen mit dem Lutz Büchner Quartett Konzerte in Dubai und Schweden. 2011 tritt sie auf dem „Women in Jazz Festival“ in Halle auf.
Neben ihrer Konzerttätigkeit übernimmt sie von 2005 bis 2009 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik in Osnabrück.
Seit 2008 ist sie Dozentin für Jazzgitarre beim jährlich durchgeführten Sommerkurs für Popularmusik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Sandra Hempels Musikalität, Jazzfeeling und Arbeitsdisziplin dokumentieren ihre umfangreiche Konzerttätigkeit und die zahlreichen Rundfunkmitschnitte und CD-Aufnahmen.
2002 erhält Sandra Hempel den Louis Armstrong Award der amerikanischen ASCAP Foundation. 2007 erhält sie den Jazzförderpreis des Kulturforums Schleswig-Holstein.
Mit Sandra Hempel zeichnet der Kreis Pinneberg eine faszinierende Persönlichkeit und großarige Jazzmusikerin aus.
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