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Klaus G. Bremer - als Vorsitzender der Kulturpreisjury - hat zusammen mit Gerhard Folkerts und Michael Kress - als Sprecher der Kulturpreisjury - die diesjährigen Kulturpreisträger/innen im Rahmen eines Pressegespräches der Öffentlichkeit vorgestellt.
Auch in diesem Jahr ist es wieder gelungen, neben dem Anerkennungspreis einen Förderpreis für den künstlerischen Nachwuchs zu verleihen.
Die feierliche Kulturpreisverleihung fand am 04.11.2012 in der Landdrostei Pinneberg statt.
Einstimmig hat die Jury des Kulturpreises in ihrer Sitzung am 31. Mai dieses Jahres beschlossen, den Violinisten Peter Heidrich mit dem Anerkennungspreis des Kulturpreises 2012 auszuzeichnen.
Peter Heidrich zählt zu den herausragenden Geigern im Kreis Pinneberg.
Bevor er in den Kreis zog, arbeitete er in den Sinfonieorchestern in Recklinghausen und Nürnberg als Konzertmeister. 1967 berief ihn das Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks, eines der deutschen sinfonischen Orchester von hoher Qualität, in sein Ensemble.
1971 wurde Peter Heidrich Mitglied im Benthien Quartett, mit dem er in den großen Konzertsälen der Welt konzertierte. 1991 berief die Hamburger Musikhochschule Peter Heidrich zum Professor für Violine.
Dokumente von Peter Heidrichs besonderer Musikalität und hohem technischen Vermögen bilden Schallplatten, CD´s und eine sehr große Zahl von Rundfunkaufnahmen.
Die Förderung junger Menschen ist für Peter Heidrich nicht nur im angrenzenden Bundesland, sondern ebenso im Kreis Pinneberg ein besonderes Anliegen, wo er sein Wissen und Können an junge Menschen weitergibt.
Die Auszeichnung Peter Heidrichs mit dem Kulturpreis 2012 als Anerkennungspreis bedeutet auch eine Würdigung der Lebensarbeit dieses verdienstvollen Musikers.
Prof. Peter Heidrich hat mit seinem Wirken den Kulturpreis des Jahres 2012 verdient.
Auch hier hat die Jury des Kulturpreises in ihrer Sitzung am 31. Mai dieses Jahres einstimmig beschlossen, die Malerin Birgit Bessler mit dem Förderpreis des Kulturpreises 2012 auszuzeichnen.
„Die Eigenart des Waldes liegt darin, zu gleicher Zeit geschlossen und allseitig geöffnet zu sein.“ (Gaston Bachelard, aus Mensch und Raum). Die Unbestimmtheit des Raumes fasziniert, die Stille, der Wechsel von Licht und Schatten. Die Lyrik spiegelt dieses in zahllosen Gedichten. Licht und Schatten, Raum, Durchlässigkeit des Blicks und dessen Blockade, die minimale Variation von Farben und Rhythmen sind Themen, die Birgit Bessler in ihren Landschaftsbildern immer wieder fesseln. Neben den Landschaften entstehen Bilder des Zyklus´ „Dreiunddreißig Erzählungen“ dessen Titel die Erwartung wecken, narrative Bilder, Bildgeschichten oder zumindest handelnde Personen zu begegnen. Auf diesen Bildern passiert jedoch nicht wirklich etwas und auch Menschen findet man dort kaum. Die Bilder funktionieren anders. Sie versetzen den Betrachter in Räume, Szenerien, an Schauplätze, die sich uns nur durch langsame, den Bildraum ertastende Blicke erschließen. Subtile, atmosphärische dichte Stimmungen stehen in faszinierendem Gegensatz zum lockeren Farbauftrag und einer fast zur Monochromie reduzierten Farbpalette die oszillierenden Bildflächen entstehen lässt. Die überlegte, nüchterne Malerei überläßt es der Phantasie und den Kenntnissen des Betrachters, Geschichten zu konstruieren.
Der Zyklus, „map of time“, windet sich als vermeintlicher Solitär mit handelnden Personen in Stadtlandschaften durch die Wälder und erzählerischen Schauplätzen. Hier verdichtet sich ein philosophisches Moment des Alltags zu Bildern voller Poesie und rätselhafter Gegenüberstellung. Gleichzeitig entstehen immer wieder fast abstrakte rhythmische Bilder, in denen Linien und Helligkeitskontraste das bestimmende Moment sind. Flächen stehen senkrechten oder horizontalen Aufteilungen gegenüber und wollen nichts sein als eine Einheit, die aus Vielfalt besteht. Eine höchstkonzentrierte Betrachtung der Korrespondenz der einzelnen Teile zum Gesamten, konkrete und organische Harmonien werden fast mathematisch aufgebaut und folgen logischen Wechseln und Reihen, um dann wieder ihre Spannung aus der Variation und dem Bruch zu erlangen.
Der Bruch ist es auch, der Birgit Besslers (geboren 1973 in Borken an der holländischen Grenze) Entwicklung kennzeichnet. Heraus aus einer überschaubaren, harmonischen bürgerlichen Existenz verfolgt sie das Thema Bild, Fotografie und Malerei auch parallel zum kaufmännischem Studium und Arbeitsfeld, um dann mit dem Studium der Freien Malerei an der Kunstakademie in Münster zu beginnen. Sie wurde Meisterschülerin des in Düsseldorf lebenden Zero-Künstler Prof. Ulrich Erben. Viele Ausstellungen und Projekte kennzeichnen die letzten Jahre. Es folgen Auslandsaufenthalte in Frankreich, Österreich und Italien, in denen Birgit Bessler ihr Spektrum sensibel erweitert. Bereits als Kind und in der Schulzeit, erhielt sie eine klassische Musikausbildung und durfte Ihre Wahrnehmung in Aufenthalten in Amerika und Japan schärfen. Viele Jahre arbeitete Sie mit Ihrem in 2011 verstorbenen Ehemann, dem Komponisten Gerd Bessler, mit dem Sie in eine neue künstlerische Ebene eintauchte und in vielschichtigem Austausch über Kunst und Musik stand. Das von Birgit Bessler entworfene Bühnenbild, zu der noch unveröffentlichten Oper „Sirenen“ führt sinnbildlich alle künstlerischen Stränge zusammen und zeigt das breite Spektrum, das Birgit Bessler in sich vereint. Die Brüche und Wendungen werden künstlerisch verdichtet und zu etwas Eigenem voller Tiefe und Überraschungen in Ihrer Vielfalt. In allen Arbeiten lotet Birgit Bessler Ordnung und Chaos, Harmonie und Dissonanz aus, ohne das eine oder andere zu negieren.
Foto: © Knuth Penaranda
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