Beim Anklicken der Sprachfunktion wird eine Verbindung mit Google hergestellt und Ihre personenbezogenen Daten werden an Google weitergeleitet!

Klärende Gespräche mit russischer Delegation


Besuch aus Selenogradsk

Gabriele und Gerhard Kascha vom Verein Selenogradsk können aufatmen: Beide nahmen am Treffen einer russischen Delegation aus dem Partnerkreis mit Kreispräsident, Landrat und Vertretern des Kreistages teil (siehe Foto). Von Sergej Kulakov, Präsident der kommunalen Selbstverwaltungseinheit „Stadtkreis Selenogradsk“, haben die Vereins- und Kreisvertreter aus erster Hand erfahren, dass die russische Seite bereit und willens sei, die bislang guten partnerschaftlichen Beziehungen fortzusetzen.

Kulakov war mit dem Leiter der Kulturabteilung, seiner Stellvertreterin in Partnerschaftsangelegenheiten sowie mit Elena Alexandrova in die Pinneberger Drostei gekommen, um über die unterschiedlichen Auffassungen zur Fortführung der Partnerschaft zu sprechen. Alexandrova war viele Jahre lang Vorsitzende des Partnerschaftsvereins auf russischer Seite. 2016 wurde der Verein Selenogradsk-Pinneberg aufgrund eines Gerichtsbeschlusses in Kaliningrad wegen des Nichteinhaltens gesetzlicher Verpflichtungen aufgelöst.


20170624 Besuch aus Selenogradsk

Hiergegen hatte Kreispräsident Burkhard E. Tiemann bereits im Juli des letzten Jahres anlässlich der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Kreispartnerschaft in Selenogradsk entschieden protestiert. Es nütze nichts, wenn nur die Verwaltungen und die politischen Spitzen sich einmal im Jahr treffen, bekräftigte Tiemann nun noch einmal. „Wir haben es geschafft, dass der Geist unserer Partnerschaft über so lange Zeit lebendig geblieben ist“, so Tiemann. Vor allem sei es aber gelungen, Freundschaften zu schließen und Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen. All das müsse Antrieb genug sein, die Partnerschaft weiter zu pflegen.


Dazu sei es aber auch erforderlich, auf beiden Seiten Ansprechpartner in der Bevölkerung zu haben und Menschen, denen die persönliche Begegnung wichtig sei. Nach einem sehr ernsthaften Gespräch in der Drostei hat der Präsident aus Selenogradsk nun zugesagt, dass der bisherige russische Verein nach seiner Auflösung durch eine Bürgergesellschaft mit den gleichen Akteuren wie bisher und Lena Alexandrova als „Leitung“ ersetzt werde. Die Jugendarbeit, die dem Verein Selenogradsk als Schwerpunkt der Partnerschaft sehr am Herzen liege, solle laut Kulakov in unveränderter Weise fortgeführt werden. Das Protokoll werde 2018 wie geplant in Selenogradsk fortgeschrieben werden.

Negative russische Presse- und Fernsehbeiträge im August 2016 und damit verbundene Zweifel an der Partnerschaft führten dazu, dass Kreispräsident Tiemann Kulakov kurzfristig in den Kreis Pinneberg einlud, um mit ihm über die Perspektiven der Partnerschaft zu sprechen.

Die Partnerschaft zwischen dem Kreis Pinneberg und dem Rayon Selenogradsk entstand 1991. Sinn und Zweck dieser Verbindung sollte es sein, die Versöhnung der ehemaligen Kriegsgegner zu fördern und Verständnis füreinander zu wecken. Darüber hinaus sollten die politischen Beziehungen zwischen einem deutschen Kreis und einem Rayon, der einstigen Siegermacht, ausgebaut und gefestigt werden mit der Zielsetzung der Aussöhnung der Völker auf freundschaftlicher Basis. Angesichts der politischen Umwälzung in Europa wurde damals die Chance gesehen, einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten. Das Protokoll zum Partnerschaftsvertrag dient hierbei als Arbeitsgrundlage für die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen dem Kreis Pinneberg und dem Rayon Selenogradsk. Die Fortschreibung des Protokolls erfolgt alle drei Jahre.

Am 24.05.1995 wurde im Kreis Pinneberg der Verein "Selenogradsk e.V." gegründet, ein Jahr später in Selenogradsk der russische Verein „Pinneberg-Selenogradsk". Beide Partnerschaftsvereine trugen durch die enge Zusammenarbeit dazu bei, dass die Partnerschaft aktiv gelebt wurde.

Seit 2015 gibt es den Rayon in der bisher bekannten Form nicht mehr. Auf dem Territorium des ehemaligen Rayons Selenogradsk besteht seit 2015 die kommunale Selbstverwaltungseinheit „Stadtkreis Selenogradsk“ mit der Stadt Selenogradsk und den weiteren auf dem Territorium des Rayons befindlichen 111 Siedlungen. Räumliche Veränderungen gegenüber dem alten Rayon hat es aber nicht gegeben.

Sergej Kulakov ist seit dem 1. Februar 2016 Chef der kommunalen Selbstverwaltungseinheit „Stadtbezirk Selenogradsk“.

Im Juli 2016 hatte eine Delegation aus dem Kreis Pinneberg, bestehend aus dem Präsidium, der Vorsitzenden und dem stellv. Vorsitzenden des Vereins Selenogradsk, Gabriele und Gerhard Kascha sowie dem Vorsitzenden des Kreisseniorenbeirats, Dieter Wenskat, den „Stadtbezirk Selenogradsk“ besucht. Hier sollten damals das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft als auch das 20-jährige Jubiläum des Partnerschaftsvereins auf russischer Seite (der zu dem Zeitpunkt aber bereits aufgelöst war) gefeiert werden. Der Besuch im ehemalige Rayon signalisierte im Gegensatz zu früheren Besuchen eine deutlich angespannte Atmosphäre.

Alle Akteure sowohl auf deutscher wie auch auf russischer Seite haben nach dem Gegenbesuch nun bekräftigt, man wolle auch in schwierigen Zeiten an der Partnerschaft festhalten, und auch die Arbeit des deutschen Vereins Selenogradsk unter Leitung von Gaby Kascha solle weiter unterstützt werden.

 
Pressemitteilung des Büro des Kreispräsidenten vom 29.06.2017


Webseiten-ID: 20001566