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Mit einer sehr kleinen Delegation sind Vertreter des Pinneberger Kreistages in den russischen Partnerkreis Rayon Selenogradsk im früheren Ostpreußen gereist. Zweck der Reise war die Vorbereitung der Fortschreibung des Partnerschaftsprotokolls, die 2015 in Pinneberg stattfinden soll.
Gleich am ersten Abend traf die Delegation auf eine Reisegruppe aus dem Kreis Pinneberg, die auf Einladung des Vereins Selenogradsk der russischen Exklave einen Besuch abstattete. Der russische Partnerschaftsverein hatte einen „Bunten Abend“ organisiert, zu dem die Deutsche Reisegruppe einschl. Gastfamilien eingeladen war. Neben den beiden Vereinsvorsitzenden Gabriele Kascha und Jelena Aleksandrova nahmen auch Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, sein Stellvertreter Dietrich Anders sowie Kerstin Seidler, Leiterin des Kreistagsbüros teil. Die russische Administration war vertreten durch den Stellvertretenden Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Sergej Popkov und die Fachbereichsleiterin „Bildung und Kultur“ Galina Subereva.
Bis in die Nacht wurde getanzt und gefeiert. Neben volkstümlicher Musik und traditionellen Tänzen hatten die Gastgeber auch eine hervorragende Band westlicher Prägung engagiert. Über die politische Lage und die Ukraine-Krise wurde nur am Rande diskutiert. Begeistert waren die russischen Besucher darüber, dass Kreispräsident Tiemann bei seiner Begrüßung auf die Unterstützung durch eine Dolmetscherin verzichtete. Er hielt seine Rede in russischer Sprache und übersetzte sie anschließend gleich selber. Er merkte kritisch an, dass fast in der ganzen Welt die Menschen heute in unruhigen Zeiten leben müssten. Er machte aber auch deutlich, welches Glück es sei, sich als einstige Kriegsgegner friedlich in Russland treffen zu können. „Was für schöne Tage,“ rief Tiemann den Besuchern zu und bedankte sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Dietrich Anders bei Aleksandrova. Beide überreichten der russischen Vereinsvorsitzenden ein kombiniertes Drucker-, Fax und Kopiergerät als Gastgeschenk.
„Die Partnerschaften zwischen Regionen in Deutschland und Russland sind gelebte Völkerverständigung und kleine, aber wichtige Beiträge zur Versöhnung und Friedenssicherung!“ Das Wertvollste, das wir unseren Kindern und Enkelkindern hinterlassen könnten, sei eine Welt, die in Frieden lebt. So lautet das Fazit von Tiemann nach dem viertägigen Besuch im Rayon Selenogradsk.
In seiner Ansprache würdigte er auch die innig gewachsene Freundschaft zwischen den Kreisen und hoben insbesondere die ehrenamtlichen Aktivitäten des Partnerschaftsvereins „Selenogradsk e.V.“ und seines Pendants auf russischer Seite hervor, die durch ihre enge Zusammenarbeit dafür sorgen, dass die Partnerschaft aktiv gelebt wird. Ganz besonders lobte er die Vorsitzenden Gabriele Kascha und Jelena Aleksandrova für den sozialen und kulturellen Austausch, der dazu beitrage, Vorurteile abzubauen.
Schon seit Jahren werden auf Anregung von Kreispräsident Tiemann zwischen den Partnern als Gastgeschenke nur noch Kunstwerke ausgetauscht. So hatte dieser einige handsignierte Drucke der Barmstedter Künstlerin Karin Weißenbacher im Gepäck. Landrat Valerij Gubarov schenkte ihm ein Gemälde des russischen Künstlers Matweeva. Anschließend lud er zu einer Informationsveranstaltung über den Wirtschaftsstandort Selenogradsk ein, bei der keine der zahlreichen Fragen von Besuchern aus dem Kreis Pinneberg unbeantwortet blieb. Arbeitslosigkeit in Selenogradsk, der Wohnungsmarkt, die Sonderwirtschaftszone und die „Insellage“ zum Mutterland waren Themen, die die Pinneberger interessierten.
Neben den anschließenden Verhandlungen zur Protokollfortschreibung fanden verschiedene Gespräche und Exkursionen statt. So standen Besuche der neuen Schule, des Krankenhauses und der Feuerwehr auf dem Programm.
Besonders beeindruckt war die Delegation von der positiven Entwicklung, die die Klinik in Selenogradsk unter der Leitung von Elena Kutscherenko hin zu einem modernen Krankenhaus genommen hat. „Früher hat es hier mal hineingeregnet“, erinnert sich Vizepräsident Anders daran, dass mit finanzieller Hilfe des Kreises Pinneberg einst das Dach repariert wurde.
Durch die Besuche konnte sich die Delegation auch ein Bild von der wirtschaftlichen Entwicklung im Rayon Selenogradsk machen. Verschiedene Unternehmen wie eine von einem Auswanderer aus Sachsen geleitete Fabrik für Wurst- und Fleischerzeugnisse, ein Herstellungsbetrieb für Brot- und Backwaren, der ebenfalls von einem Deutschstämmigen aus Kasachstan geleitet wurde, eine Kunsttischlerei, die nur auf Bestellung der Oberschicht arbeitet sowie eine moderne Fabrik zur Tapetenherstellung vermittelten der deutschen Delegation einen Eindruck von der wirtschaftlichen Entwicklung im Rayon.
Büro des Kreistages
Pressemitteilung vom 21.08.2014
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