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Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst


Ärzte bitten Landrat um Unterstützung

Die Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig ausreichend qualifiziertes Fachpersonal für den Infektionsschutz der Bevölkerung ist.

Deshalb bitten die Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamtes des Kreises Pinneberg Landrat Oliver Stolz um Unterstützung bei den aktuell laufenden Tarifverhandlungen. Diese seien erstmals eine Chance, einen einheitlichen Tarif für die Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst zu gestalten.

Ziel müsse es sein, auch für Ärztinnen und Ärzte ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und die ohnehin deutschlandweit knappen Mediziner*innen für die Arbeit im öffentlichen Gesundheitsdienst begeistern zu können, zumal viele Ärztinnen und Ärzte in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand gehen. Hierfür müssten nun die Weichen gestellt werden.

Bislang werden Ärztinnen und Ärzte nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt. Mit anderen Stellen im Bereich des Gesundheitswesens wie z. B. dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung ist das nicht vergleichbar. Der Unterschied kann bei 1.500 EURO brutto liegen. „Damit können nur schwer qualifizierte Fachkräfte für die Gesundheitsämter gefunden werden. Und gerade die braucht es“, so Dr. Angelika Roschning, Leiterin des Gesundheitsamtes im Kreis Pinneberg.


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Stellvertretend für mehrere Ärzt*innen des Gesundheitsamtes beim Kreis Pinneberg auf dem FOTO: (v.l.n.r.) Landrat Oliver Stolz, Frau Niemann (amtsärztlicher Dienst), Herr Utz, Herr Keck (beide sozialpsychiatrischer Dienst), Frau Kühnel (amtsärztlicher Dienst), Angelika Roschning (Leiterin des Gesundheitsamtes)


Landrat Oliver Stolz nimmt die Sorgen der Ärztinnen und Ärzte sehr ernst. „Ziel muss eine optimale Aufgabenerfüllung sein. Dafür brauchen wir gutes Personal, das auch fair bezahlt wird. Ein höherer finanzieller Anreiz könnte helfen, motivierte jüngere Ärzt*innen für die Arbeit in einem Gesundheitsamt zu gewinnen.“

Er will die Anliegen der Kolleg*innen gerne vertreten. „Im Kreis Pinneberg mit der höchsten Einwohnerzahl und der Nachbarschaft zu Hamburg haben wir vielleicht auch andere Herausforderungen und Rahmenbedingungen als in anderen Kreisen. Wie wir zu einem guten regional tragfähigen Ergebnis kommen, will ich gerne diskutieren.“

Bundesweit haben sich Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst zusammengeschlossen, um auf diese Situation aufmerksam zu machen.

Auf Bundes- und Landesebene sind mit dem Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) die ersten Schritte schon angekündigt. Dieser bietet die Chance, den ÖGD langfristig substantiell zu stärken und damit die Bevölkerungsgesundheit in Deutschland auch jenseits der aktuellen und möglicher zukünftiger Ausbruchssituationen zu schützen und zu fördern. 

 
Pressemitteilung vom 07.09.2020


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