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Im Dezember 2000 ging die Internet-Gebrauchtbörse Plietschplatz (www.plietschplatz.de) des Kreises Pinneberg mit dem Slogan „Zu schade für den Müll“ an den Start. „Es war so etwas wie ein kleines Start-up-Unternehmen innerhalb der Kreisverwaltung“, sagt Marko Hoffmann, Ideengeber und Mitarbeiter im Team Abfallwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit beim Kreis Pinneberg. Es war die Zeit, in der sich das Internet mit den kleinen 56k-Modems rasant verbreitete und sich somit die Möglichkeit ergab, Menschen schnell und kostengünstig zusammenzubringen. Menschen die einerseits etwas loswerden wollten, was eigentlich zu schade zum Wegschmeißen war, und andererseits, die Dinge eben noch gut gebrauchen konnten. Zusammen mit dem damaligen Auszubildenden Marcus Möller wurden Angebote und Gesuche auf der neuen Abfallwebseite online gestellt.
Heute geht Marko Hoffmann „von Bord“ und übergibt die Verantwortung für die Internet-Gebrauchtbörse an seine Nachfolgerin Julia Dolezil und an das Team Bürgerservice. Sein Dank gilt den Menschen im Kreis Pinneberg, die die Internet-Gebrauchtbörse mit allen ihren Möglichkeiten nutzen und über Mund zu Mund Propaganda bekannter gemacht haben.
2001 gelangte die Idee der Internet-Gebrauchtbörse zusammen mit der Abfallfibel im Kreisgebiet in alle Haushalte. Zunächst waren es nur knapp hundert Inserate auf der Webseite. „Der Schlüssel zum Erfolg“, sagt Marko Hoffmann. „Viele Bürger*innen, die die Seite neugierig besuchten, hatten sofort den Eindruck, dass es eine lebendige, interessante Webseite ist, wo jeder Besucher auch persönlich einen Nutzen draus ziehen kann.“ Die Gebrauchtbörse boomte schon nach wenigen Wochen. „Damals wie heute zeigt die Idee, dass jeder Gegenstand, der nicht im Müll landet und lange weiterverwendet wird, ein guter Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz ist.“
2003 war die Internet-Gebrauchtbörse der Kreisverwaltung so beliebt und etabliert, dass eine professionelle Datenbank und ein automatisiertes Verfahren für das Einstellen und Löschen der Anzeigen angeschafft wurden.
2012 erreichte die Internet-Gebrauchtbörse ihren Höhepunkt: Fast 4.000 tagesaktuelle Anzeigen. Danach spürte die Börse die Auswirkungen der diversen kommerziellen Portale. Der Rückgang des Anzeigenvolumens wurde bis 2014 beobachtet.
Anfang 2015 stellten sich die Kolleg*innen im Team Abfallwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit die Frage: Hat die Internet-Gebrauchtbörse überhaupt noch Bestand? In einem ersten Schritt wurden drei große kommerzielle Portale verglichen, analysiert und unter die Lupe genommen. Mit dem Ergebnis: In mehr als 50% der Fälle wurden hochwertige Dinge zu entsprechenden Preisen angeboten. „Der Grundgedanke „Vermeidung und Wiederverwendung“ stand und steht bis heute bei keinem der Portal im Fokus“, sagt Marko Hoffmann. „Der Ansatz, dass Dinge nach Möglichkeit innerhalb der Region und ohne aufwendige Transporte den Besitzer wechseln sollen, bleibt außen vor.“ Fazit: Die Internet-Gebrauchtbörse der Kreisverwaltung hat Bestand und darf neu belebt werden.
Im zweiten Schritt wurde das Konzept „Plietschplatz“ (www.plietschplatz.de) überarbeitet, ging überholt im November 2015 online. Neben den Möglichkeiten im Kreisgebiet zu verschenken, tauschen oder zukünftig auch gegen Beträge bis 50 Euro zu verkaufen, wurden viele neue Funktionen integriert, die der Zielsetzung „Vermeidung und Wiederverwendung“ folgen. „Das Einbinden eines neuen und kompetenten Partners für das technische Portal war mit Sicherheit ein wesentlicher Grund für den reibungslosen Übergang, die steigenden Zugriffszahlen und das wieder zunehmende Anzeigenvolumen“, sagt Marko Hoffmann. „Plietschplatz wurde von den Funktionen her exakt an die Bedürfnisse der Nutzer angepasst, z. B. Bilder lassen sich nun blitzschnell hochladen, Gegenstände exakt nach Ort/Region filtern, eine professionelle Anzeigenverwaltung, Möglichkeit der Erinnerungsfunktionen, flexible Freischaltfunktionen, Integration in unsere App u.v.m. – trotz „low budget“ – jetzt einen Standard, der vergleichbar mit den kommerziellen Portalen ist.“
2023 ist Plietschplatz weiterhin eine beliebte Internet-Adresse im Kreisgebiet: 10.658 registrierte Nutzer*innen, knapp 1.000 Menschen, die jeden Tag die Anzeigen durchforsten und etwas über 2.500 tagesaktuelle Anzeigen, die veröffentlicht sind. Ein ökologisches Aushängeschild des Kreises Pinneberg.
Bild: (v.l.n.r.) Julia Dolezil, Team Abfallwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit; Marko Hoffmann, Ideengeber Internet-Gebrauchtbörse Plietschplatz und Mitarbeiter im Team Abfallwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit; Sabine Blumhagel,Team Bürgerservice (© Kreis Pinneberg)
Medieninformation vom 12.04.2023
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