Beim Anklicken der Sprachfunktion wird eine Verbindung mit Google hergestellt und Ihre personenbezogenen Daten werden an Google weitergeleitet!
Alte Handys sind wichtiger Lieferant für wertvolle Rohstoffe und gehören weder in die Schublade, noch in die Mülltonne. Leitstelle Klimaschutz sammelt Handys im Rahmen der Aktionstage Nachhaltigkeit.
In deutschen Schränken schlummern ungeahnte Schätze. Ungefähr 200 Millionen ungenutzte Handys haben sich nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM vom April 2020 in den vergangenen Jahren in den Haushalten hierzulande angesammelt.
Im Vergleich dazu: 2010 waren es nur 72 Millionen Smartphones. 2015 waren es 100 Millionen und 2018 schon 124 Millionen ungebrauchte Mobilfunkgeräte. Damit ist diese Zahl innerhalb von 10 Jahren auf fast das Dreifache gestiegen!
In den Mobiltelefonen sind über 60 verschiedene Rohstoffe enthalten, darunter seltene Edelmetalle - aber eben auch Schadstoffe, die fach- und umweltgerecht behandelt werden müssen. In 200 Millionen Handys sind zum Beispiel 4,67 Tonnen Gold, 48,38 Tonnen Silber und 1.774,19 Tonnen Kupfer enthalten, die recycelt werden könnten.
„Manchmal beginnt der Ressourcenschutz mit einem Blick in die Schublade, denn hier schlummern oft wertvolle Schätze, die nun ans Licht gebracht werden sollen, so Anja Vratny von der Leitstelle Klimaschutz. Im Rahmen der Aktionstage Nachhaltigkeit wollen wir im Kreisgebiet alte Handys sammeln.
Mit einem großen Holzhandy steht die Leitstelle Klimaschutz des Kreises Pinneberg am 23.09.2020 (von 09:00 bis 12:00 Uhr) auf dem Buttermarkt in Elmshorn und am Donnerstag, dem 24.09.2020 in der Stadtbücherei Pinneberg (von 10:00-14:00 Uhr). Im Rathaus der Stadt Elmshorn sowie in der Stadtbücherei Pinneberg wird jeweils bis zum 14.10.2020 ein Sammelhandy stehen. Ungenutzte Handys können hier zu den Öffnungszeiten abgegeben werden.
Sie werden dann datenschutzkonform weiterverwendet oder einem Recycling zugeführt, um die wertvollen Rohstoffe zu sparen. „Wir haben insgesamt drei große Holzhandys als Sammelbehälter für die Althandys in einer Tischlerwerkstatt der Diakonie in Quickborn anfertigen lassen. Wer also eine eigene Sammelaktion in seinem Wirkungskreis starten möchte, kann sich bei uns melden und ein Holz-handy ausleihen“ ergänzt Marko Hoffmann, zuständig für die Abfallwirtschaft beim Kreis.
Auch die neue Bundesfreiwilligendienstleistende Julia Niemes ist bei der Aktion dabei. „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, Informationen über das Handyrecycling zu sammeln, und diese Aktion vorzubereiten. Ich habe viele Neues gelernt, nun bin ich gespannt auf die Gespräche mit dem Menschen auf den Wochenmärkten und die Anzahl der abgegeben Handys. 100 Stück wären doch ein tolles Ergebnis“ so die junge Frau aus Barmstedt, die zum 01.08.2020 in der Leitstelle Klimaschutz angefangen hat.
„Wer sein Handy recyceln lässt, der trägt dazu bei, dass die dort enthaltenen Rohstoffe nicht mehr klima- und umweltschädlich abgebaut werden müssten. Insbesondere der Abbau von seltenen Erden, wie z.B. Coltan-Erz (Kurzform für Columbit-Tantalit) ist mit immensen Schäden für Mensch und Natur verbunden“, erläutert Anja Vratny. Große Landflächen werden für die Gewinnung zerstört und Menschen vertrieben. Die Arbeit in den Minen ist häufig gefährlich, der Lohn gering und Kinderarbeit keine Seltenheit.
„Der beste Ressourcenschutz ist jedoch, dass Handy so lange wie möglich zu nutzen. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf eines neuen Telefons gut überlegen, ob man es auch wirklich braucht“, erläutert der Abfallexperte Marko Hoffmann. Generell dürfen elektronische Geräte, die auch umweltschädliche Stoffe enthalten, nicht in den Hausmüll geworfen werden. Sie müssen zum Schutz der Umwelt fachgerecht entsorgt werden“, betont er nachdrücklich. Erfahrungsgemäß können rund 15 Prozent der abgegebenen Handys weiterverwendet werden, der Rest wird fachgerecht recycelt.
Nicht nur Umwelt und Klima profitieren von der Handysammelaktion, auch die ökologischen Bundesfreiwilligendienste Koppelsberg. Jeweils 1 € pro Handy geht in die Unterstützung der Einsatzstellen in Schleswig Holstein. Hier erhalten junge Menschen die Möglichkeit, sich für den Umwelt- und Klimaschutz in der Region stark zu machen und erste Berufserfahrungen zu sammeln.
Im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) starten auch dieses Jahr wieder viele Akteure Aktionen für Nachhaltigkeit im Alltag. Ziel der Aktionswoche ist es, gute Praxisbeispiele und Engagement für eine nachhaltige Entwicklung sichtbar zu machen. Ob eine Müllsammelaktion mit Kollegen, eine Woche ohne Plastik in der Familie, soziale Aktionen mit Partnern und Kunden - alle können mitmachen.
In Institutionen, Unternehmen, Vereinen und Verbänden oder bei jedem Einzelnen zu Hause - es gibt viele #tatenfuermorgen, die Nachhaltigkeit in den Alltag bringen. Die Leitstelle Klimaschutz des Kreises Pinneberg beteiligt sich mit einer Handysammelaktion an der Aktionswoche.
In Schleswig Holstein finden Aktionen für die Deutschen Nachhaltigkeitstage im Zeitraum vom 18. September bis einschließlich 8. Oktober statt.
Die Einsatzstelle wird jährlich zum 1. August neu besetzt. Nach einem zweiwöchigen Orientierungspraktikum mit allen Nachwuchskräften der Kreisverwaltung und einem Kennlernseminar beginnt die praktische Arbeit in der Leitstelle Klimaschutz. Während des Jahres finden 5 Seminarwochen zur Entwicklung der persönlichen und fachlichen Kompetenz statt. Es gibt zahlreiche zusätzliche Angebote für Mitarbeiter*innen des Kreises Pinneberg. Bewerbungsschluss ist der 28. Februar.
Pressemitteilung vom 09.09.2020
Webseiten-ID: 20005224