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Jedes Jahr am 11. Februar ist der Tag des europäischen Notrufs. Den Aktionstag gibt es, um die Bedeutung der Notrufnummer zu betonen. 11.2. und die Nummer 112 – das lässt sich gut merken. Unter der 112 können Bürgerinnen und Bürger in der gesamten Europäischen Union sowie in weiteren Ländern Hilfe in medizinischen Notfällen, bei Bränden und Unfällen anfordern - gebührenfrei, ohne Vorwahl und rund um die Uhr.
„Ein Anruf unter dieser Nummer garantiert europaweit schnelle Hilfe“, erklärt Stephan Bandlow, Fachdienstleiter der Kooperativen Regionalleitstelle West in Elmshorn. „Dass die 112 auch im Ausland gilt, wissen viel zu wenige. Die Bekanntheit dieser Nummer zu steigern, ist wichtig, um Menschen überall in Europa schnelle Hilfe zu ermöglichen. Weil jede Sekunde zählt, und die richtige Nummer Leben retten kann.“
In der Region der Kreise Dithmarschen, Segeberg, Steinburg und Pinneberg ist die Kooperative Regionalleitstelle West am anderen Ende der Leitung, wenn die 112 gewählt wird. In der Elmshorner Leitstelle laufen alle Notrufe aus den vier Kreis zusammen. Die Leitstelle deckt damit rund 30 Prozent der Landesfläche Schleswig-Holsteins mit fast 877.000 Einwohnern ab. Knapp 100 Beschäftigte sorgen im Schichtdienst rund um die Uhr dafür, dass Notrufe sofort entgegengenommen und fachkundig bearbeitet werden.
Im Jahr 2024 hat die Leitstelle rund 215.000 Notrufe registriert - ein Anstieg um rund 20 Prozent im Vergleich zu 2021. Die Elmshorner Leitstelle zählt damit zu den zwölf größten von etwa 230 Leitstellen in Deutschland.
„Mit der Zuständigkeit für vier Kreise sind wir einer der Vorreiter in der interkommunalen Zusammenarbeit“, so Bandlow. „Diese Form der Kooperation wird von Fachgesellschaften und Politik seit Jahren gefordert, um die Notfallversorgung bundesweit zu verbessern. Damit ist der Kreis Pinneberg mit seinen Partnerkreisen zukunftsfähig organisiert und aufgestellt.“
Moderne Technologie spielt eine entscheidende Rolle im Wettlauf mit der Zeit. Die automatische Ortung von Mobilfunkanrufen und die standardisierte Abfrage von Symptomen zur Einschätzung der Dringlichkeit helfen den Expert*innen in der Leitstelle dabei, Hilfe innerhalb weniger Minuten zu koordinieren und an den Notfallort zu leiten. Dieses System wird kontinuierlich weiterentwickelt, um mit der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft Schritt zu halten. Ab 2027 soll ein neues Computersystem zudem die Basis für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz schaffen.
Der Notruf 112 und der Polizeiruf 110 sind eng miteinander vernetzt, sodass Notrufe problemlos weitergeleitet werden können. Darüber hinaus wird aktuell die Zusammenarbeit bei der Notfallversorgung intensiviert. Für Fälle, in denen kein lebensbedrohlicher Notfall wie Bewusstlosigkeit, Herzinfarkt, schwere Blutungen oder Vergiftungen vorliegt, stehen Hausarztpraxen, Anlaufpraxen oder die telefonische Beratung durch die Rufnummer 116117 zur Verfügung. Auch Hausbesuche des fahrenden Dienstes werden über die Kassenärztliche Vereinigung vermittelt.
In Schleswig-Holstein wird aktuell die digitale Vernetzung der 112 und der 116117 vorangetrieben, um die gegenseitige Weitergabe von Fällen zu optimieren.
Für Menschen mit Behinderungen bietet die App NORA eine alternative Möglichkeit, Notrufe abzugeben. Hier können Notrufe in Schriftform oder über Piktogramme in der gleichen Qualität wie ein Sprachnotruf übermittelt werden.
Das Team Lebensrettung braucht Nachwuchs. Die Zahl der Notrufe nimmt stetig zu. Deshalb spricht der Kreis Pinneberg auf seiner Karrierewebsite (www.karriere.kreis-pinneberg.de) insbesondere medizinisches Fachpersonal aus der Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegefachfachkräfte, medizinische Fachangestellte oder auch Hebammen an, die sich für die Arbeit als Notrufexpert*innen weiterbilden und das bestehende Team verstärken können. Auch Rettungssanitäter*innen in Verbindung mit einer abgeschlossenen dreijährigen Berufsausbildung können sich bewerben. In einer Weiterqualifizierung werden die Grundlagen zum "Leben retten am Telefon" vermittelt. Auch Initiativbewerbungen sind willkommen.
Medieninformation vom 07.02.2025
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