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Ein Besucherzentrum oder Science Center auf dem European XFEL-Gelände in Schenefeld, das über den neuen Röntgenlaser und die damit verknüpften Forschungsgebiete informiert, würde in der Region auf gute Resonanz stoßen. Der Standort bietet dafür gute Voraussetzungen. Dies ist ein Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die am 5. Mai im Schenefelder Rathaus vorgestellt wurde.
Das mit 64.000 Euro des Förderfonds der Metropolregion Hamburg/Schleswig-Holstein geförderte externe Gutachten einer Projektgemeinschaft der Münchner dwif-Consulting GmbH und des Beratungsunternehmens fwi hamburg untersuchte das mögliche Besucheraufkommen, Kosten, Konzepte und die Finanzierbarkeit eines Science Centers oder Besucherzentrums European XFEL in Schenefeld. Auftraggeber der Untersuchung war die Stadt Schenefeld, in Kooperation mit dem Kreis Pinneberg, der Stadt Hamburg und European XFEL sowie mit beratender Unterstützung der Projektgesellschaft Norderelbe. Darüber hinaus stellte die Berliner Agentur Archimedes Exhibitions GmbH bei dem Termin im Rathaus erste Ausstellungskonzepte vor.
Ziel des geplanten Besucherzentrums oder Science Centers ist es, über die wissenschaftliche Arbeit an der neuen Forschungsanlage und damit verknüpfte Themen zu informieren. Während Besucherzentren sich überwiegend als Bildungs- und Informationseinrichtung verstehen und sich besonders an Schülerinnen und Schüler, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit wenden, möchten die meist größeren Science Center eine vielfältigere Zielgruppe ansprechen. Beide im Gutachten untersuchten Varianten verfügen über einen Ausstellungsbereich, Schülerlabors sowie eine Multifunktionsfläche für größere Veranstaltungen.
"Das neue Zentrum wäre mit seiner überregionalen Strahlkraft ein Besuchermagnet in der Region. Es bietet eine herausragende Gelegenheit zum Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit und kann so die gesellschaftliche Tragweite wissenschaftlicher Arbeit vermitteln", erklärt Christiane Küchenhof, Bürgermeisterin der Stadt Schenefeld.
Besonders positiv heben die Autoren der 160 Seiten langen Potenzialanalyse die Lage in der bevölkerungsreichen und kaufkraftstarken Metropolregion, die Möglichkeiten des European XFEL-Areals und die Authentizität des Zentrums am Standort der weltweit einmaligen Forschungsanlage hervor. Ewas verhaltener bewerten sie die Verkehrsanbindung in Schenefeld und fehlende Komplementärangebote. Für beide Varianten sehen die Gutachter jährliche Zuschussbedarfe von in einer Größenordnung von bis zu 450.000 Euro. Die Finanzierung ist derzeit noch offen.
Die Studie rechnet für das Besucherzentrum mit ungefähr 60.000 und für das Science Center mit rund 150.000 Besuchern jährlich. Für das Besucherzentrum gehen die Gutachter dabei von rund 600 m2, für das Science Center von rund 1700 m2Ausstellungsfläche aus. In beiden Fällen sollen neben Dauer- und Sonderausstellungen, Führungen und Veranstaltungen auch drei Schülerlabore mit insgesamt 175 m2 Fläche eingerichtet werden.
"Der in Bau befindliche Forschungscampus von European XFEL in Schenefeld steht für Grundlagenforschung auf internationalem Spitzenniveau. Das garantiert dem Besucherangebot unabhängig von seiner Ausgestaltung eine Alleinstellung und damit Wettbewerbsvorteile. Die Metropolregion Hamburg verfügt bisher nicht über ein vergleichbares Besucher- oder Science Center. In Schenefeld bietet sich die einmalige Chance, ein solches Zentrum an einem glaubwürdigen Standort umzusetzen ", sagt Andreas Konrath von fwi hamburg. "Die beiden untersuchten Varianten Science Center und Besucherzentrum zeigen den Handlungsspielraum auf. Die Entscheidung für eine der Varianten wird davon abhängen, welche Ziele mit dem Zentrum realisiert werden sollen. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung ergibt ein typisches Bild, da solche Zentren in der Regel nicht kostendeckend betrieben werden können. Dennoch ist dies eine lohnende Investition, da erhebliche positive Effekte für die Region erwartet werden können."
Das von der Berliner Kommunikationsagentur Archimedes Exhibitions in Zusammenarbeit mit European XFEL entwickelte Konzept schlägt einen modularen Aufbau der Ausstellung vor, bei denen der European XFEL im Zentrum steht. Weitere Ausstellungsbereiche erklären Grundlagen und Forschungsgebiete, die beim Science Center ausführlicher dargestellt und weiter gefasst sind als in der Variante Besucherzentrum.
"Der Nutzen und die Wirkung von Forschung und Wissenschaft sind oft nicht gleich sichtbar oder greifbar. Um sie besser zu verstehen, müssen sie zunächst sichtbar und im wörtlichen Sinne begreifbar dargestellt werden", erklärt Jörg Schmidtsiefen von Archimedes Exhibitions Berlin. Interaktive Exponate und eine ansprechende Visualisierung sollen wissenschaftliche Themen leichter verständlich machen. Dadurch sollen gezielt Kinder und Jugendliche angesprochen und nachhaltiges Interesse für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) geweckt werden.
"In den nächsten Wochen und Monaten werden wir gemeinsam mit unseren Partnern in Schleswig-Holstein und Hamburg prüfen, wie der von den Gutachtern ermittelte Finanzierungsbedarf gedeckt werden kann", sagte Claudia Burger, Geschäftsführerin von European XFEL. "Insbesondere bei Schulklassen und Studenten gibt es eine große Nachfrage nach Angeboten, Wissenschaft vor Ort zu erleben. Das Zentrum soll deswegen auch gerade junge Menschen für wissenschaftliche Themen begeistern. Wir hoffen deshalb, dass die heute vorgestellten Konzepte auf fruchtbaren Boden fallen und wir die notwendige Unterstützung finden."
Den Stand der Planungen fasst eine Broschüre zusammen, die unter www.xfel.eu und www.kreis-pinneberg.de heruntergeladen werden kann.
Pressemitteilung der European XFEL GmbH vom 05.05.2015
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