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Der Kreis Pinneberg macht sich auf in Richtung Ausbau von Elektromobilität. Einen Fahrplan zu mehr klimafreundlichem Automobil-Verkehr gibt das E-Mobilitätskonzept der Kreisverwaltung vor.
Das mehr als 80 Seiten umfassende Werk analysiert die Ist-Situation und schlägt zahlreiche Maßnahmen vor, um im Kreis und in den Kommunen E-Mobilität zu fördern. Schwerpunkt des Konzepts war, die Erfahrungen aus fünf Jahren elektrischer Fuhrpark der Kreisverwaltung auf andere kommunale Fuhrparks zu übertragen. Das Konzept empfiehlt außerdem zielgerichtete Maßnahmen zur Unterstützung beim Ausbau öffentlicher Ladeinfrastrukturen sowie die Förderung der Zusammenarbeit aller Akteure im Kreis Pinneberg, um gemeinsam Elektromobilität voranzubringen.
„Die Mobilitätswende kommt, wenn wir sie mitmachen“, sagt Landrätin Elfi Heesch. „Ein Schritt verstärkt den nächsten: Wenn E-Fahrzeuge üblicher werden, wird es auch mehr Ladeinfrastruktur geben. Wenn es mehr Ladesäulen gibt, wird E-Mobilität noch attraktiver. Der Verkehrssektor hat einen großen Beitrag zu leisten, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen. Dazu gehören neben E-Fahrzeugen vor allem auch der Schienenverkehr, Bus und Bahn im Nahverkehr sowie das Fahrrad für die lokale Mobilität oder die letzte Meile.“
Für das E-Mobilitätskonzept sind die Fuhrparks an 13 Standorten in den kreisangehörigen Kommunen und damit insgesamt 271 Fahrzeuge betrachtet worden. Eingebunden waren zudem die im Kreisgebiet vertretenen Stadt- und Gemeindewerke. Im Vordergrund stand die Frage, inwiefern die kommunalen Fahrzeuge für die Elektrifizierung geeignet sind und welche Ladeinfrastruktur geschaffen werden könnte. Das Konzept hat dabei auch stets die Idee des Ladeinfrastruktur-Sharings im Blick, also die Möglichkeit, dass auch andere außerhalb der Verwaltung die Ladesäulen nutzen können.
Unterm Strich kommt das Konzept zu dem Ergebnis, dass nahezu alle Fahrzeuge (90 Prozent) an den Rathäusern und 40 Prozent der Fahrzeuge an den Bauhöfen bis 2032 elektrifiziert werden können. Durch eine Elektrifizierung der untersuchten Fuhrparks kann eine Einsparung von mehr als 430 Tonnen CO2-Äquivalenten über eine Nutzungsdauer von acht Jahren erreicht werden.
Um die Wissensvermittlung und die Anliegen rund um Elektromobilität im Kreis Pinneberg zu koordinieren, empfiehlt das Konzept, eine zentrale Ansprechperson zu benennen. Dies wird künftig Robin Rieprich sein, Leiter der Stabsstelle Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Mobilität und Energie in der Kreisverwaltung. Mit seinem Team wird er den Kommunen helfen, Synergieeffekte beim Ausbau einer klimagerechten Mobilität zu erzielen.
Wie sich ein Fuhrpark elektrifizieren lässt, hat die Kreisverwaltung schon 2020 vorgemacht. Damals hat der Kreis 33 rein elektrische Fahrzeuge angeschafft und die dazugehörige Ladeinfrastruktur geschaffen. Versorgt werden die Fahrzeuge über eigenerzeugten Solarstrom, der zusätzlich über einen Batteriespeicher selbst dann noch bereitgestellt werden kann, wenn die Sonne einmal nicht scheint oder der Strom ausfallen sollte. Damit ist der Kreis Pinneberg Pionier auf diesem Gebiet. Schon bei der Einrichtung des E-Fuhrparks war Teil der Planung gewesen, das Konzept einmal auf die kommunale Familie zu übertragen. Das jetzt vorliegende E-Mobilitätskonzept ist zu 80 Prozent aus Fördermitteln des Bundes finanziert. Der Kreis hat sich mit knapp 24.000 Euro beteiligt.
Neben dem Ziel, die kommunalen Fuhrparks umzurüsten, geht es in dem Konzept auch darum, die öffentliche Ladeinfrastruktur im Kreis auszubauen. Hier können Politik und Verwaltung jedoch vor allem Rahmenbedingungen setzen. Das Konzept kommt zu dem Schluss, dass die Kommunen unterschiedliche Rollen einnehmen können, um E-Mobilität zu fördern. So könnten sie Marktinitiativen fördern, indem sie attraktive Rahmenbedingungen schaffen, oder sich aktiv in den Aufbau von Ladeinfrastruktur einbringen, indem sie Ausschreibungen anschieben oder sich direkt an der Umsetzung beteiligen.
Der Bedarf ist jedenfalls vorhanden. Im Kreis Pinneberg sind aktuell (Stand 30. Juni 2024) 6.211 batterieelektrische Fahrzeuge zugelassen. Dazu kommen 11.312 Plug-In-Hybride. Außerdem fahren jeden Tag zahlreiche E-Fahrzeuge, die von außerhalb kommen, in oder durch den Kreis, die ebenfalls Strom laden müssen.
Medieninformation vom 23.07.2024
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