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„Den 1. Platz für das verrückteste Kostüm gewinnt …“ ruft Orke Schwenke, Leiter des Club Nords in Pinneberg den aufgeregten Jugendlichen zu und macht Pause. Die Spannung ist spürbar, es knistert förmlich im Raum. Auf diesen Moment warten mehr als 40 bunt verkleidete Gestalten schon den ganzen Abend. Das Motto war: ´Heute ist uns alles egal, Peinlichkeiten gibt es nicht!` “… Amera“, verkündet Orke Schwenke. Die 12jährige Gewinnerin jubelt. „Ich habe hier jede Menge Spaß und alle meine Freunde sind dabei.“
Amera ist eine von mehr als 500 Kindern und Jugendlichen, die am Freitag, 30. August 2019, die zweite Nacht der Jugend im Kreis Pinneberg gefeiert haben. Auch das Programm haben sie zu einem Großteil selbst gestaltet. In 15 Jugendzentren im Kreisgebiet haben sie ab 15 Uhr dafür gesorgt, dass „ordentlich was abgeht", wie es ein Teilnehmer formulierte. „Mit der Aktion zeigen wir den Jugendlichen, dass es sich lohnt, in den Jugendzentren vorbeizugucken und sich dort einzubringen", sagt Kreisjugendpflegerin Kerstin Heiden, die die Nacht der Jugend koordiniert.
Ideen hatten die Jugendlichen jede Menge. „Ich finde es toll, dass ich hier Graffiti sprühen darf und meine Freunde treffen kann,“ sagt Evaggelia (14) und Jenny (13) ergänzt, dass sie gern hier ist „weil die hier immer richtig coole Sachen machen und auch bei Hausaufgaben unterstützen.“ Beide brachten bei der Try Night in der Oase in Rellingen alte Turnschuhe mit Graffiti zu neuem Glanz. „Vor ein paar Tagen war ich zuletzt hier und einer der Betreuerkonnte mir sogar Tipps fürs Praktikum geben und bei der Bewerbung helfen“ erzählt Evaggelia.
Das sei nur einer der Gründe, warum offene Kinder- und Jugendarbeit so wichtig sei, erklärt Kreisjugendpflegerin Kerstin Heiden. „Die Fachkräfte in den Jugendzentren machen nicht nur tolle Aktionen. Die Kids vertrauen ihnen und rücken nach und nach mit ihren Problemen und Fragen raus und bekommen dann Unterstützung.“ Viele würden nach einiger Zeit auch selbst mithelfen und dadurch Verantwortung übernehmen. „In der Persönlichkeitsentwicklung stößt das entscheidende Prozesse an, im Gemeinwesen unverzichtbar.“ Die Gewinnerin des Kostümwettbewerbs Amera gehört auch zu ihnen, sie ist vor drei Jahren nach Deutschland geflohen und seitdem regelmäßig im Jugendzentrum. „Hier sind alle nett und helfen einem, da macht man auch was gerne was und hilft mit.“ erzählt sie.
Bis mindestens 22 Uhr standen die Türen der fünfzehn Jugendzentren offen. Das Programm war vielfältig: In Tangstedt stand eine Nacht mit dem beliebten Kartenspiel „Werwölfe vom Düsterwald“ auf dem Programm. Dazu hatte die Leiterin Natascha Hartwig mit einigen Jugendlichen das Jugendzentrum in eine unheimliche Partylounge mit Lichteffekten verwandelt. Mittendrin war auch Gesa. Die 16-Jährige war mit ihren Freundinnen gekommen und fand es „super spannend und richtig schön gruselig.“ Eine weitere Attraktion war die Übernachtung mit Frühstück im JuKids Barmstedt. „Das war cool, das können wir jede Woche machen!“ findet der 15jährige Omar. Auch in Elmshorn hörte man beim Triathlonturnier mit Tischtennis, Billard und Kickern im Kinder- und Jugendhaus Krückaupark viele Jubelschreie. „Voll geil, nächstes Jahr bitte nochmal;“ freut sich die 16jährige Jana und auch Jasten (18) ist begeistert: Cool; mal was Anderes; ich freu mich dass ich mithelfen kann.“
Die Idee für die Nacht der Jugend hatten die Mitglieder eines regionalen Arbeitskreises für offene und kommunale Kinder- und Jugendarbeit. Sie wollen damit den Fokus auf die offene Kinder- und Jugendarbeit lenken „Jugendarbeit ist auch ein Ort der Bildung und bietet den Besucherinnen und Besuchern Freiräume für individuelle Entfaltung“, erläutert Kerstin Heiden. „Die Jugendarbeit trägt dazu bei, junge Menschen über das klassische Bildungsangebot hinweg zu erreichen und zu begleiten“, ergänzt die Kreisjugendpflegerin.
Rückfragen und weitere Infos: Kreisjugendpflegerin Kerstin Heiden, Tel: 04121/ 4502-3455, Email: k.heiden@kreis-pinneberg.de.
Medieninformation der Kreisjugenpflege vom 31.08.2019
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