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Warntag am 8. Dezember: Der beste Schutz ist Vorsorge für den Ernstfall


Wenn am 8. Dezember im Kreis Pinneberg - wie in weiten Teilen Deutschlands - um 11:00 Uhr die Sirenen losgehen und Warnmeldungen auf dem Handy erscheinen, dann geht es nicht nur darum, die Technik zu testen. Der bundesweite Warntag soll die Bevölkerung auch darauf aufmerksam machen, dass Vorsorge sinnvoll ist, um in Notsituationen für sich selbst und andere sorgen zu können.

„Ob flächendeckender Stromausfall, Hochwasser, Hitze, Energie-Mangellage oder auch eine Pandemie - wir leben mit Risiken, auf die sich jede und jeder Einzelne vorbereiten sollte“, sagt Landrätin Elfi Heesch. „Der Klimawandel sorgt dafür, dass einige dieser Szenarien häufiger werden. Es ist wichtig, dass sich die Menschen möglicher Risiken bewusstwerden, dass sie wissen, wo sie sich informieren können und auf welchen Wegen Warnungen erfolgen, bis hin zum großen Thema der Vorsorge. Wenn jeder Haushalt in der Lage ist, sich im Notfall auch mal für zehn Tage aus den eigenen Vorräten zu ernähren, dann ist viel gewonnen.“

Vorsorge

Um die Menschen im Kreis Pinneberg über das Thema Krisenvorsorge zu informieren, hat der Kreis eine neue Website geschaffen. Auf https://sei-bereit.kreis-pinneberg.de/ finden sich Hinweise zum Verhalten in Notsituationen, wie etwa bei einer Sturmflut oder einem Stromausfall, sowie die wichtigsten Informationen rund um den Katastrophenschutz im Kreis. Die Website ist in Zusammenarbeit zwischen Kreis und Kommunen entstanden.

„Es ist gut, dass wir mit der Website eine zentrale Informations-Plattform haben“, sagt Marc Trampe, Bürgermeister der Gemeinde Rellingen, der am Aufbau der Website beteiligt war. „Beim Thema Krisenvorsorge kommt es darauf an, möglichst viele Menschen mit möglichst einfach verständlichen Informationen zu versorgen. Die Website erklärt umfassend und aktuell, worauf es ankommt.“

Die wichtigste Handreichung zum Thema Vorräte stammt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das auch den Warntag organisiert. Zusammengefasst geht es darum, ausreichend Wasser, haltbare Lebensmittel sowie Taschenlampe, Kerzen und ein batteriebetriebenes oder Kurbel-Radio zuhause zu haben. Der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ gibt genaue Mengen für einen Lebensmittelvorrat an und erläutert, welche Dokumente stets griffbereit sein sollten und was im Falle einer Katastrophe zu tun ist.


20221205 Krisenvorsorge_Lebensmittelvorrat

Was tun im Ernstfall?

In einer größeren Gefahrenlage können Rettungskräfte nicht überall sein. Um eine Krisen-Situation zu bewältigen, ist jede und jeder Einzelne gefragt. Deshalb müssen die Bürger*innen wissen, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollen. Ob Feuer, Wasser oder Stromausfall - Gefahrensituationen unterscheiden sich. Einige Verhaltensregeln gelten immer, beispielsweise sich über Medien und Warn-Apps zu informieren, anderen zu helfen, die sich nicht allein helfen können oder aufgrund der Sprache nicht verstehen, was passiert. Wer seine Wohnung verlassen muss, sollte einen Notfall-Rucksack dabei haben mit wichtigen Dokumenten, etwas Bargeld und Verpflegung für zwei drei Tage. Elektrogeräte, Gas- und Wasserhähne sollten ausgeschaltet sein.

 

 


Foto: Volker Brammer (v. l.), Winfried Bornholdt (beide Seniorenbeirat Stadt Pinneberg) und Bert Meyer (Edeka Meyer) haben einen Getränke- und Lebensmittelvorrat nach BBK-Vorbild zusammengestellt.


Wer hilft im Ernstfall?

Dort, wo sich Menschen allein nicht mehr helfen können, kommen Hilfe, Rettung und Unterstützung von außen. Bei überschaubaren Lagen sind die Kommunen in Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen für die Gefahrenabwehr zuständig. Im Katastrophenfall kommt der Kreis als Untere Katastrophenschutzbehörde ins Spiel. Im Katastrophenschutz arbeitet der Kreis ebenfalls partnerschaftlich mit den Freiwilligen Feuerwehren, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), dem Technischen Hilfswerk (THW) und der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) zusammen. Die Hilfsorganisationen stellen Fahrzeuge, Material und vor allem ehrenamtliche Helfer*innen, also Menschen, die sich freiwillig für die Gemeinschaft einsetzen, wenn Gefahren abzuwehren sind. Insgesamt zählen im Kreis Pinneberg rund 3.500 Ehrenamtliche dazu.

Warntag

Der Warntag am 8. Dezember dient dazu, bundesweit alle vorhandenen Warnmittel zu testen. Ziel des BBK ist, bestehende Schwachstellen zu erkennen und beheben zu können. Deshalb wird neben dem Probealarm der Sirenen ab 11:00 Uhr auch eine Probewarnung in Form eines Warntextes an Warn-Multiplikatoren geschickt, die an das Modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundes angeschlossene sind. Dazu gehören die Warn-Apps NINA und KatWarn, Rundfunksender und Medienhäuser, digitale Werbetafeln sowie die Leitstellen, im Kreis Pinneberg also die Kooperative Regionalleitstelle West in Elmshorn. Um 11:45 Uhr wird die Probewarnung wieder aufgehoben.

Sirenen im Kreis Pinneberg

Das Land Schleswig-Holstein hat als Ziel ausgegeben, mit 5.000 Sirenen-Standorten ein flächendeckendes Warn-Netz herzustellen, das zentral und digital ausgelöst werden kann. Bis dahin dauert es noch etwas. Aktuell sind es 2.600 Sirenenstandorte in Schleswig-Holstein, 206 davon im Kreis Pinneberg. Um eine zuverlässige Warnung der Bevölkerung im Kreis Pinneberg zu gewährleisten, will der Kreis sämtliche bestehenden Sirenen von den Gemeinden übernehmen und dann aus einer Hand ein flächendeckendes Sirenennetz auf dem neusten Stand der Technik betreiben. Von den 206 Sirenen im Kreis Pinneberg befinden sich aktuell noch 93 in der Hand von 32 verschiedenen Kommunen.

Neu: Warnung per Cell-Broadcast

Beim bundesweiten Warntag wird zum ersten Mal das System Cell-Broadcast getestet. Dabei handelt es sich um einen Alarm, der an alle Handys gehen soll, die sich in einem Gefahrengebiet befinden. Dieser Handy-Alarm soll im Frühjahr einsatzbereit sein. Aktuell können laut BBK nur Smartphones angesteuert werden, die aktuelle Updates gemacht haben, also auf Android 12 oder iOS 16.


Weitere Informationen (extern)


 
Medieninformation vom 06.12.2022


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